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Südnorwegen - eine Reise der SuperlativeNatur pur / Studienreise des „alten Dekanates Weinheim“ Weinheim/Ladenburg. (wp) Süd-Norwegen und die Welt der Fjorde waren das Ziel von nahezu vierzig Reiseteilnehmern aus dem „alten Dekanat Weinheim“, die unter der Leitung von Diakon Knapp elf Tage lang wieder unterwegs waren. Von alten Wikingerschiffen bis zur modernen Kunst, über tief sich in das Land hinein schlängelnde Fjorde, bis zu altehrwürdigen Stabkirchen, ging die 14. Kultur- und Studienreise. Die anspruchsvollen Programmpunkte konnten bei schönem Wetter bequem mit Bus und Schiffen erreicht werden. Oslo, die norwegische Hauptstadt, Handelsmetropole und touristischer Anziehungspunkt, das Skizentrum Holmenkollen mit seiner Skischanze und dem benachbarte Frogensetter, waren erste lohnende Ziele nach der nächtlichen Überfahrt von Kiel über Göteborg. Das Wickinger-Schiffs-Museum sowie das bekannte Polarschiff von Fridtjof Nansen und Roald Amundsen beeindruckten von den Pionierleistungen der Forscher. Auch die über 200 Steinskulpturen des Künstlers und Bildhauers Gustav Vigeland wurden interessiert betrachtet. Die Abende waren lang und die Sonne stand hoch am Himmel, so dass es auch noch gegen Mitternacht möglich war, Spaziergänge im Hafen zu unternehmen oder in der Innenstadt auf der bekannten Flaniermeile der Karl-Johan-Straße einzukaufen. Im Hadeland Glaswerk in Jevnaker bestaunte die Gruppe die Kunst der Glasbläserei und manch ein Andenken wurde anschließend im Bus verstaut. Meist regnet es in Bergen, doch ausnahmsweise empfing die Stadt den Reisebus bei strahlendem Sonnenschein, was als gutes Zeichen bewertet wurde. Vom Hausberg aus, der mit einer Zahnradbahn bequem zu erreichen war, hatten die Besucher einen weiten Blick bis hinaus auf die Lofoten. Die Stille der Hardangervidda, der größten Hochgebirgsebene Nordeuropas, mit seinen unzähligen Seen in allen Größen, Moorlandschaften, Gras- oder Flechtenflächen hinterließ einen bleibenden Eindruck von der Größe und Erhabenheit des Landes. Ein paar bunte Holzhäuser und Jagdhütten waren die einzigen Erinnerungen an die Zivilisation. Es ist eine beeindruckende Landschaft, die von schneebedeckten Bergen bis zu einer Höhe von 1750 Metern umrahmt wird. Hierzu gehört auch der Voringfossen, ein Wasserfall, der sich 150 Meter in einem engen Tal in die Tiefe stürzt. Mit der Fähre wurde der Eidfyord überquert und entlang des Hardangerfjordes durch eine beeindruckende Landschaft der westliche Teil des Landes angesteuert. Weiters Highlight war eine Fahrt auf dem Sognefjord, den rießige Gletscher in unvergleichlicher Individualität formten. Die Eisgiganten strecken ihre Zungen in die Täler hinab, wo sie unzählige Wasserfälle und blaue Schmelzwasserseen bilden. Die Natur begreifbar zu machen und in Ehrfurcht einige Augenblicke in der grandiosen Schöpfung verweilen zu dürfen, wurde für die Teilnehmer zu Wirklichkeit. Beispielsweise am Moränenfeld und dem Gletscher des Nigardsbereen im wildromantischen Jostedalen oder die Fahrt über das Filefjell und entlang des Vangsmjøsi-See. Städte wie Oslo, Geilo, Bergen, Lillehammer gaben Einblicke in das Leben der stolzen Norweger, die lediglich mit 14 Einwohnern/qkm das Land bevölkern. Interessant waren auch Erzählungen eines Kochs aus Tauberbischofsheim, eines Glasbläsers aus Mecklenburg oder einer Studentin aus Dillingen, die als Verkäuferin auf dem Fischmarkt in Bergen jobbte. Alle drei haben in Norwegen eine neue Heimat gefunden und begannen zu schwärmen von dem Land der Freiheit und den alternativen Lebensmöglichkeiten. Auch die Kultur kam nicht zu kurz, wie z.B. beim Besuch des Komponisten Eduard Grieg, der die Musik Norwegens bekannt machte. In seinem Gartenhaus, direkt am See in Trollhaugen, liegen seine Noten noch so auf dem Klavier, als sei er gerade einmal kurz unterwegs zum Angeln. Den Schlussakkord der Reise bildete die Fährüberfahrt von Oslo nach Kiel. Zu einer Erholungspause gab es Gelegenheit auf dem Sonnendeck des Luxusliners „Color Magic“. Wohlbehalten und mit wertvollen Erinnerungen an ein Land der Superlative trafen die Reiseteilnehmer wieder in Hemsbach ein. |